Interview mit Bei Ling

Bei Ling (*1959, Shanghai) lebt als Schriftsteller und Essayist in den USA und in Taiwan. Von ihm erschienen unter anderen „Der Freiheit geopfert – Die Biographie des Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo“ (2011) und „Ausgewiesen. Ăśber China“ (2012). Esther Dischereit interviewte ihn fĂĽr das Reispapier – Von Esther Dischereit

In Zeiten gesellschaftlicher Anspannung bieten Kunstformen wie Musik eine Möglichkeit, den eigenen Unmut fĂĽr ein Publikum hörbar zu machen. Im Japan der 1960er und 1970er Jahre, das von der studentischen Demonstrationsbewegungen und der Unzufriedenheit vieler Japanerinnen mit der eigenen Regierung geprägt war, wurde Musik als ein Mittel des sozialen Widerstandes genutzt – Von Michael Prammer

Die Verbannung der japanischen Schauspielerin Aoi Sora aus dem chinesischen Fernsehen ist beispielhaft fĂĽr die Entwicklungen in der Medienzensur in der Volksrepublik der letzten Monate. Gleichzeitig ist umstritten, wie weit die staatlichen Restriktionen im Mediensektor gehen sollen – Von Thomas Immervoll

Japan ist neben den USA und China eine der wenigen fĂĽhrenden Industrienationen, in denen Hinrichtungen auch heute noch vorgenommen werden. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden insgesamt 44 Menschen hingerichtet; 132 weitere warten noch in ihren Zellen. Die Hinrichtung an sich ist jedoch bis heute noch weitgehend ein Tabuthema – Von Michael Prammer

Nach dem Sturz des Parteisekretärs Bo Xilai im März 2012 machte die chinesische Regierung mit der Verschärfung der Internetzensur auf sich aufmerksam. Unter anderem wurde Weibo, das chinesische Pendant zu Twitter, unter strengere Kontrolle gestellt und alle Suchanfragen zu Bo Xilai gesperrt – Von Clemens Schweizer

Unter der Woche kann man sich leicht nach Ni-chome, Shinjuku verirren, ohne zu merken, dass man sich im größten Schwulenviertel der Welt befindet. Im Gegensatz zu den schrillen Leuchtreklamen der Hetero-VergnĂĽgungsmeile Kabuki-cho weisen hier nur kleine, eher unauffällige Schilder den Weg zu den Bars und Clubs – viele davon ĂĽbereinander in den kleinen Hochhäusern, die das Stadtbild dieses Viertels prägen – Von Susanne Pessentheiner

Es herrscht reges Treiben in der Haupthalle des Sensoji in Asakusa, des ältesten budd-histischen Tempels Tokyos. Gerade findet eine religiöse Zeremonie statt, die von andächtigen Gläubigen wie auch Touristen beobachtet wird. Doch auch versteckt wird die Zeremonie beobachtet, denn der gesamte Raum wird von insgesamt neun Videokameras gefilmt, die eine nahtlose Ăśberwachung garantieren – Von Michael Prammer

Am 11. März 2011 löste ein Seebeben vor der KĂĽste Nordjapans einen Tsunami aus, durch den ĂĽber 15.000 Menschen zu Tode kamen. Das Atomkraftwerk „Fukushima I“ wurde so stark beschädigt, dass es zu mehreren Kernschmelzen kam. Die Katastrophe erstreckte sich nicht nur auf die Landschaft, Infrastruktur und Politik des Landes, sondern hatte auch Veränderungen in der Sprache zur Folge. Seit dem 11. März tauchten ĂĽberall in Japan Schlagworte auf – eines davon ist das zum Schriftzeichen des Jahres 2011 gewählte Wort kizuna – Von Evamaria Itose-Agy

In dem 2010 im Ueberreuter Verlag erschienenen Buch „Im Dienst des Diktators: Leben und Flucht eines nordkoreanischen Agenten“ erzählen die österreichischen Journalisten Ingrid Steiner-Gashi und Dardan Gashi die Lebensgeschichte eines seit zwanzig Jahren in Ă–sterreich lebenden ehemaligen nordkoreanischen Agenten – Von Patrick Vierthaler