Unter der Woche kann man sich leicht nach Ni-chome, Shinjuku verirren, ohne zu merken, dass man sich im größten Schwulenviertel der Welt befindet. Im Gegensatz zu den schrillen Leuchtreklamen der Hetero-VergnĂĽgungsmeile Kabuki-cho weisen hier nur kleine, eher unauffällige Schilder den Weg zu den Bars und Clubs – viele davon ĂĽbereinander in den kleinen Hochhäusern, die das Stadtbild dieses Viertels prägen – Von Susanne Pessentheiner

Es herrscht reges Treiben in der Haupthalle des Sensoji in Asakusa, des ältesten budd-histischen Tempels Tokyos. Gerade findet eine religiöse Zeremonie statt, die von andächtigen Gläubigen wie auch Touristen beobachtet wird. Doch auch versteckt wird die Zeremonie beobachtet, denn der gesamte Raum wird von insgesamt neun Videokameras gefilmt, die eine nahtlose Ăśberwachung garantieren – Von Michael Prammer

Am 11. März 2011 löste ein Seebeben vor der KĂĽste Nordjapans einen Tsunami aus, durch den ĂĽber 15.000 Menschen zu Tode kamen. Das Atomkraftwerk „Fukushima I“ wurde so stark beschädigt, dass es zu mehreren Kernschmelzen kam. Die Katastrophe erstreckte sich nicht nur auf die Landschaft, Infrastruktur und Politik des Landes, sondern hatte auch Veränderungen in der Sprache zur Folge. Seit dem 11. März tauchten ĂĽberall in Japan Schlagworte auf – eines davon ist das zum Schriftzeichen des Jahres 2011 gewählte Wort kizuna – Von Evamaria Itose-Agy

In dem 2010 im Ueberreuter Verlag erschienenen Buch „Im Dienst des Diktators: Leben und Flucht eines nordkoreanischen Agenten“ erzählen die österreichischen Journalisten Ingrid Steiner-Gashi und Dardan Gashi die Lebensgeschichte eines seit zwanzig Jahren in Ă–sterreich lebenden ehemaligen nordkoreanischen Agenten – Von Patrick Vierthaler

Eine Weltkarte mit rosa Pins auf der Startseite, generiert aus den Besucherstatistiken, verrät, dass Menschen aus aller Welt den Weblog von Ishimoto Yuki lesen. Der Header zeigt Bilder von Ishimotos Tochter Alice und ihren Katzen. Seit 2008 schreibt die Japanerin in ihrer Landessprache ĂĽber ihr Leben und das ihrer Freunde und Verwandten in Wien – Von Bernhard Stern und Thomas Immervoll

Die Zensur durch die Volksrepublik China mache „keinen Halt vor der geografischen Grenze“ des Landes, auslandschinesische Medien seien „rotinfiltriert“ und ĂĽbersee-chinesische Communities leiden an der „UnterdrĂĽckung unabhängiger Stimmen“ und der „Manipulation der öffentlichen Meinung.“ Aussagen wie diese werden seit Jahren unter einigen KPCh-kritischen auslandschinesischen Medienvertretern laut, die sich mit der Politik der chinesischen Regierung gegenĂĽber auslandschinesischen Presse-, Internet-, Fernseh- und Rundfunkmedien konfrontiert sehen – Von Carsten Schäfer

Viele halten es ist selbstverständlich, dass Migrantinnen, die in Ă–sterreich leben möchten, Deutsch lernen mĂĽssen. Sprache wird als SchlĂĽssel zur Integration gesehen. Doch wie verhält es sich mit Migrantinnen der zweiten oder dritten Generation? Welche Möglichkeiten haben sie, die Sprache ihrer Eltern zu lernen? Zwei chinesische Migranten berichten ĂĽber ihre Erfahrungen – Von Karin Brötzner

Die Evangelisch-koreanische Gemeinde in Wien besteht seit etwa 40 Jahren. Was einst als Gottesdienst und Gebetstreffen emigrierter Koreanerinnen in den eigenen vier Wänden begann, hat sich ĂĽber die Jahre zu einer weitreichenden Gemeinde mit etwa 400 Mitgliedern entwickelt, die sich regelmäßig im eigenen angekauften Gemeindegebäude mit Kirche im dritten Wiener Gemeindebezirk trifft. Laut Zi-Su Kim, einem Mitarbeiter der Jugendgruppe, ist die Gemeinde wie eine kleine Familie, die auch eine Anlaufstelle fĂĽr Familien aus Korea bietet – Von Michael Prammer